Donnerstag, 26. Dezember 2013

Schokoladenessen

Schokoladenessen Aus Kindertagen kenne ich ein Spiel, das heißt „Schokoladenessen“ dieses Spiel geht folgendermaßen: alle Spieler würfeln, und wer eine sechs würfelt, muss sich Handschuhe anziehen, eine Mütze aufsetzen, die Augen mit einem Schal verbinden, Messer und Gabel nehmen und eine Tafel Schokolade aufreißen. Er darf dies so lange tun und auch davon essen, bis ein anderer Spieler eine sechs würfelt. Dann muss er Schal, Handschuhe und Mütze abgeben. Hierbei kann es sein, dass, kurz bevor er etwas von der Schokolade essen kann, genau dann ein anderer Spieler eine sechs würfelt. Ich habe diese Kinderbelustigung, die bei jeder Geburtstagsparty auf dem Programm stand, regelrecht gehasst. Ich fand dieses Spiel demütigend und ärgerlich. Dieses Jahr hatte ich viele Szenen, die mich an dieses Spiel erinnerten. Kurz bevor ich mit einer Mail fertig war, schloss sich versehentlich mein Mailprogramm. Ich hatte gerade ein Formular im Internet ausgefüllt, als sich der Internet Explorer wegen einer Fehlermeldung schloss. Ich hatte gerade mein Punktschrift Buch zur Hand genommen, um einige Seiten zu lesen, als das Taxi für die Dialyse klingelte. Ich war gerade dabei, eine Stelle in einem Text wiederzufinden, als das Telefon klingelte, oder mein Kater vor der Balkontüre stand und herein wollte. Der Kulminationspunkt war, als ich eines Abends von der Dialyse nachhause kam. Nach der Dialyse bin ich immer sehr hungrig, so dass ich alles schon vorher vorbereite. Meistens trinke ich einen koffeinfreien Mokka und esse Joghurt, Studenten Futter und etwas Süßes. Vor dem Essen, während der Mokka noch in der elektrischen Mokkakanne nach oben gurgelte, rief ich noch einen Bekannten an, da er mich an der Dialyse angerufen hatte, und ich das Handy nicht so schnell abnehmen konnte. Nun war auch der Mokka fertig. Gerade wollte ich mich setzen, als Isidor auf der Klingelmatte stand, und ich ihm die Türe öffnen musste. Zur gleichen Zeit flitzte Jakob aus der Tür. Kaum wollte ich wieder nach meinem Essen greifen, wollte Jakob wieder rein. Dieses Spiel wiederholte sich noch einmal. Als ich dann nun endlich mein wohlverdientes Essen zu mir nehmen wollte, klingelte das Telefon. Ich gab nur noch ganz verzweifelt der Frau am anderen Ende der Leitung zu verstehen, dass ich am Verhungern bin, und dass ich schon seit einigen Minuten versuche, einen Bissen zu essen, aber laufend unterbrochen werde. Sie empfahl mir nur, nicht mehr ans Telefon zu gehen. Ich bin halt leider sehr gewissenhaft, und es könnte ja auch der Anruf sein, der mir die neue Niere bringt. Solche Situationen finden häufiger nach der Dialyse statt, genau dann, wenn ich einen Bissen in den Mund stecken will. Hier ist das Spiel „Schokoladenessen“ sehr wörtlich zu verstehen. Der Computer ist ein ideales Werkzeug, um mit seinem Besitzer virtuelles „Schokoladenessen“ zu spielen. Nun habe ich ein neues Programm, welches mir den Bildschirminhalt vorliest. Das alte, NVDA, welches ein sehr gutes Programm ist, ist mir laufend abgestürzt. Dauernd musste ich jemanden kommen lassen, wobei ich jedes Mal 1 Stunde mit 70 € entlohnen musste, damit das Programm wieder lief. Da mir das nun zu dumm wurde, holte ich mir die Demo-Version von JAWS. Dies ist ein teures Programm, welches 1700 € kostet. Nun spare ich auf die Vollversion dieses Programmes. Mir wird ja als Grundsicherungsempfängerin bekanntlich die Kohle sonst wo reingesteckt. Allerdings bekomme ich auch etwas Geburtstags -und Weihnachtsgeld. Somit kann ich mir dieses Programm vielleicht in ein paar Monaten anschaffen. Dieses Programm hat in der Demo-Version die Tücke, sich alle 40 Minuten abzuschalten. Dann muss man den Rechner komplett herunter- und wieder erneut hochfahren. Da kann es schon einmal sein, dass man gerade bei einer Tätigkeit ist, bei der auf keinen Fall die Sprachausgabe fehlen darf, und die man unbedingt zu Ende führen muss, da beim Herunterfahren sonst alles gelöscht wird. Kaum habe ich etwas im Internet eingetragen, oder kaum habe ich eine Mail im Recht schreibe-Modus, um sie soeben zu versenden, droht mir das Programm an, sich in ein paar Minuten zu schließen. Dieses Programm kann ich besser mit meinem neuen E-Mail-Programm benutzen, denn ich bin von Windows Live Mail auf Outlook umgestiegen. Mein neues Spracherkennungs-Programm, welches ich auch übrigens hier benutze, schafft es nicht, mehrere Mails hintereinander über Diktat zu schreiben, da im Windows Live Mail ein Fehler auftritt, so dass ich nach jeder Mail den Rechner neu starten muss. Im Outlook kann ich mehrere Mails hintereinander schreiben, ohne jedes Mal den Rechner herunter-und wieder hochfahren zu müssen. Leider liest aber der NVDA keine Mails in Outlook vor. Dies war ohnehin der Grund, weshalb ich schon länger vorhatte, auf das sündhaft teure JAWS umzustellen, um mit Outlook arbeiten zu können. Dann kann ich mehrere Mails hintereinander schreiben. Aber den Rechner muss ich sowieso alle Nase lang neu starten. Sei es nun, weil ich keine zwei Mails hintereinander schreiben kann, da das E-Mail-Programm einen Fehler hat, oder sei es, weil die Demo-Version der neuen Sprachausgabe dies alle 40 Minuten so will. Ich glaube, dass viele Menschen, unter anderem auch Programmierer, dieses elendige Spiel „Schokoladenessen“ so häufig gespielt haben, und nun ihren Frust mit sadistischer Freude an anderen ausleben, um ihnen das Leben schwer zu machen. Genauso frustran finde ich das Spiel „Die Reise nach Jerusalem“, bei dem immer ein Stuhl weggezogen wird, und auf ein Signal hin alle einen Platz finden müssen, wobei derjenige ausscheidet, der keinen Stuhl mehr findet. Ich verstehe den Sinn und Spaß an solchen Spielen nicht. Ich glaube, das Selbstbewusstsein der Menschen und somit auch der Umgang untereinander wäre um vieles besser, wenn andere, weniger Konkurrenz-orientierte Spiele gespielt würden, bei denen es mehr auf gemeinsames Handeln ankommt, und bei denen immer eine Gewinn-Situation entsteht, und es allen danach richtig gut geht. Ich kann nur noch berichten, dass es trotz alledem ein wesentlich angenehmeres Arbeiten mit dem neuen Programm ist. Nun ist Heiligabend, und einige Geschenke sind bei mir eingetroffen. Außerdem habe ich mir eine Serie gekauft, die ich aus den siebziger Jahren kenne, und die ich sehr mag. „Der Doktor und das liebe Vieh“. Diese schaue ich mir nun auf Englisch an, um mich in der Sprache, die ich studiert habe, zu üben. Am Ende dieses Jahres konnte ich dann auch endlich meinen neuen unbefristeten Schwerbehindertenausweis in Händen halten. Aus anderen Blogeinträgen weier ersichtlich, wie schwierig es war, an diesen Ausweis zu kommen. Auch meine Taxifahrten zur viermaligen Dialyse in die Nachbarstadt wurden erneut genehmigt. Ich habe ein neues Taxiunternehmen aufgetan. Allerdings beginnt es schon wieder recht gut in Anführungszeichen, da die Frau häufig etwas zusagt, was dann ihr Mann widerruft. Ab dem neuen Jahr werde ich nun mit diesem Unternehmen fahren und hoffe, dass es besser läuft. Am Heiligabend wurde ich sogar eine dreiviertel Stunde zu spät abgeholt. Das neue Unternehmen hat dann nur zwei Autos, und sie muss auch erst jemanden aus der Nachbarstadt holen, so dass sie auch im Stau stecken bleiben könnte. Mal sehen, ob es dennoch funktioniert. Da mir die Fahrt aufgrund der langen Wartezeit beim Hinbringen und Abholen, sowie der Stau und die dadurch entstehenden Verzögerungen zu stressig werden, möchte ich mir eine Dialyse vor Ort suchen, die mich viermal nimmt. Allerdings wurde mir davon abgeraten, da mir ein Vertretungsarzt durch die Blume sagte, dass ich hier in den besten Händen sei, und dies woanders nicht unbedingt so wäre. Aber bei einer Netto-Dialysezeit von 4,5 Stunden dann effektiv 8 Stunden außer Haus zu sein, bzw. durch Wartezeit zu verlieren, ist einfach nicht hinnehmbar. Jakob, meinem Kater, geht es wieder ausgesprochen gut. Ich kann nur hoffen, dass dies noch lange so bleibt, nach alldem, was wir in den letzten Wochen durchgemacht haben. (Siehe „Von der Schippe gesprungen“). Dann wünsche ich mir noch, dass ich meine Lampe wiederbekomme, die meiner Helferin beim Durchsuchen meines Schreibtisches nach dem Schwerbehindertenausweis heruntergefallen ist. Insgesamt wünsche ich mir einen reibungsloseren Ablauf meiner ganzen Behördenangelegenheiten, und ich wünsche mir endlich den Therapeuten oder Coach, nachdem ich schon immer gesucht habe. Dieses Jahr 2013 war wohl für viele nicht sehr gut gelaufen. Ich hörte, dass bei vielen ziemlich viel schief gegangen ist. Ich hoffe, dass das Jahr 2014 wesentlichbesser wird. Und ich hoffe, dass dieses dämliche Spiel „Schokoladenessen“ für immer verboten wird.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Von der Schippe gesprungen

Am Montag, den 2. Dezember, habe ich verschlafen. Der Grund war, dass mich niemand geweckt hat. Ich habe einen vierbeinigen Wecker, der aber auf einmal nicht mehr funktioniert hat. Schon am Sonntagabend hat er mir nicht wie sonst entgegen gemaunzt um sein „Gute Nacht“abzuholen. Schon das machte mich stutzig. Am Montag, als er dann sein Frühstück nicht einnehmen wollte, und gar nicht erst reagierte, organisierte ich also schnell ein Taxi, um mit ihm zur Tierärztin zu fahren. Die Tierärztin stellte fest, dass seine Schleimhäute blass rosa waren. Sie gab ihm eine Infusion mit Elektrolyten in der Hoffnung, dass seine Nieren dadurch gespült würden. Sie meinte, er könne etwas Giftiges gefressen haben,, aber er könne auch Zucker haben, Nierenprobleme oder etwas mit der Leber. So nahm sie bei ihm Blut ab, denn er hatte seit Sonntagabend auch gar nichts gefressen, was überhaupt nicht seiner Natur entspricht. Die Werte sollten am Dienstagnachmittag bei ihr vorliegen. Am Dienstagmorgen schien er wieder ganz normal zu sein und fraß auch wieder. Meine Helferin meinte aber, dass die Katze etwas krank aussehe. Am Dienstagnachmittag rief ich also an, und die Sprechstundenhilfe fragte, wie es im ginge. Ich hatte den Eindruck, dass er sich wieder erholt hätte. Auch sie bestätigte dies, da in den Blutwerte nichts zu sehen war. Wir vermuteten also, dass er wirklich etwas gegessen hatte, was ihm nicht bekommen war. Als ich am Abend fern sah, hörte ich immer ein seltsames Ticken, und ich dachte, vielleicht stört mich die Uhr heute besonders. Ich maß dem keine größere Bedeutung mehr bei. Als ich den Fernseher ausschaltete, hörte ich, dass Jakob beim Atmen raschelte. Außerdem ging sein Atem sehr schnell. Ich rief also bei der Tierärztin an und hörte Ihren Anrufbeantworter ab, auf dem die Notfallnummer der Tierklinik angegeben war. Als ich dort anrief, ging nur der Anrufbeantworter hin. So sah ich mich gezwungen, doch bei der Tierärztin privat anzurufen, deren Nummer Sie ebenfalls auf Ihrem AB hinterlassen hatte. Sie war sehr freundlich, meinte aber, er habe wohl nur etwas Falsches gefressen. das störte mich etwas, denn so häufig kann er sich nicht an falschen Dingen vergriffen haben. Bei der Anamnese, an die sie sicher noch erinnern hätte müssen, hätte sie etwas mehr Verdacht schöpfen müssen. Sie meinte, vielleicht hat er auch eine Bronchitis, und wenn ich Angst hätte, könne ich ja mal in die Tierklinik fahren. Die Tierklinik ginge abends nicht mehr ans Telefon, sondern man müsse direkt hingehen. Ich überlegte hin und her, ob ich ihn jetzt noch um 11:30 Uhr in die Klinik fahren sollte, oder ob ich doch noch warten könnte, um dann am nächsten Tag zur Tierärztin zu gehen. Ich dachte, wenn es etwas Harmloses ist, dann schicken die mich wieder nachhause, und ich bin beruhigt, wenn es jedoch etwas Gravierendes ist, habe ich wenigstens gleich gehandelt. Ich bestellte also ein Taxi, wobei ich Jakob problemlos in die Katzenkiste verfrachten konnte, da er so laut röchelte, und da er sich kaum noch bewegen konnte, und ich somit leichtes Spiel hatte, ihn zu finden. In der Tierklinik hörte ihn die Ärztin ab und meinte, es sei etwas Größeres. Da sie Wasser in der Lunge vermutete, musste er geröntgt werden. Ich durfte sogar assistieren, bekam eine Bleischürze, und hielt Jakob in der angegebenen Position fest. Tatsächlich hatte er Wasser in der Lunge, und da diese scharf umrissen war, war ein Thorax-Erguss wahrscheinlich. Die Tierärztin schlug vor, in dazu behalten, um ihn in eine Sauerstoff-Box zu stecken. Normalerweise darf kein Kunde mit in den Bereich, wo sie steht, aber ich durfte mir die Sauerstoff-Box anschauen. Die Ärztin steckte ihn hinein und schloss die Türe. Er ließ dies mit sich geschehen, da er wirklich nach Atem rang und mit sich selbst zu beschäftigt war, dass er mein Fortgehen gar nicht registrierte. Am nächsten Tag bekam ich den Anruf, dass er Herzrhythmusstörungen habe, dies sei festgestellt worden, als ein Hund in der Nähe war, und er solche Angst hatte, dass sein Herz lauter schlug, so dass man die Herztöne besser wahrnehmen konnte. Da er zu dick ist, konnte man keinen Herz-Ultraschall ordentlich durchführen, da er außerdem auch ein sehr dichtes Fell hat. Es lag der Verdacht nahe, dass er einen Pleura-Erguss hat. Ich musste also einer Lungen-Punktion zustimmen, um abzuklären, ob eine bakterielle Infektion vorlag. Die Frage war nun: war sein Herz einfach wegen des altersschwach geworden, oder steckte eine Herzmuskelentzündung der hinter, oder gar Krebs? Ich war sehr aufgeregt, und ich hatte den ganzen Tag Angst, so dass ich an der Dialyse fast eine Panikattacke bekommen hatte, da ich glaubte, in dieser Sekunde hätte er sein Leben verloren. Als ich am Abend anrief, sagte mir die Tierärztin, man habe zumindest keinen Eiter in der wässrigen Flüssigkeit gefunden, die sie punktiert hatten. Das bedeutete, dass er zumindest keine Herzentzündung hatte. Die Cytologie zur Abklärung von Krebszellen stand noch aus. Die Tierärztin meinte, dass ich ihn bereits am Freitag abholen könne, aber das Ergebnis der Cytologie müsse noch zehn Tage auf sich warten lassen. So dachte ich, wenn ich Ihn diese zehn Tage noch habe, bin ich dankbar, und wenn ich ihn länger habe, umso mehr. Am Donnerstag habe ich mich mit einem Bekannten getroffen, und wir wollten ihn eigentlich im Krankenhaus besuchen. Da er aber am Freitag bereits entlassen werden sollte, wollte die Tierärztin ihm den Stress nicht antun, mich zu sehen und dann wieder den Abschied erleben zu müssen. So beschlossen wir, etwas durch die Stadt zu bummeln. Dabei verknackste ich mir meinen Fuß der Art, dass ich am Abend nicht mehr auftreten konnte, und auf einem Bein hüpfend von den Sanitätern aus der Wohnung geholt werden musste. Da ich nicht einmal mehr in der Lage war, alleine die Türe zu öffnen, musste mein Nachbar mit einem Schlüssel kommen, um die Türe für die Sanitäter aufzusperren. Im Krankenhaus verordnete mir der Arzt stützen, und meinte, nach dem Röntgenbild handele es sich um eine Prellung. Aber er meinte, da ich ja aufgrund meiner Blindheit mit dem Stock gehen müsse, müsse ich eventuell in Kurzzeitpflege, da ich ja nicht laufen könne, wenn ich nicht mit den Krücken hantieren könne. Ich versuchte, mit einer Krücke und dem Blindenstock aufzustehen, was mir aber nicht gelang. So entschied er, dass ich eine Nacht im Krankenhaus bleiben müsse. Nun war Isidor ganz allein, Jakob war im Krankenhaus, und dass Frauchen nun auch. Ich sollte eigentlich ein Schmerzmittel direkt über die Vene erhalten, aber vor so etwas fürchte ich mich, und so verweigerte ich die Einnahme. Der Arzt meinte, er müsse vor der Krankenkasse meinen Aufenthalt rechtfertigen, da ich ja nur eine Prellung hätte, und man normalerweise dann nicht im Krankenhaus bleibt. Da er aber meine Panik vor der Schmerzmittelinfusion sah, ließ er es bleiben. Ich bekam eine schmerzlindernde Salbe und einen Verband. Am nächsten Tag konnte ich schon wieder mit den Stützen laufen. So beschloss ich, mich selbst zu entlassen, und die Ärztin stimmte zu. Am Abend rumpelte ich also mit den Krücken durch die Wohnung. Isidor wollte laufend rein und raus. Ohne Jakob war es einfach schrecklich, denn der Boss fehlte uns sehr. Am nächsten Tag klingelte das Telefon, und ich rannte aus dem Bett. Es stellte sich heraus, dass es bereits 9:30 Uhr war, und ich hatte wieder einmal mangels vierbeinigem Wecker verschlafen. Als ich merkte, dass ich ohne Krücken herumrannte, beschloss ich, Sie nun wegzulassen. Die Schmerzen sind nahezu weg, und es wird noch sechs Wochen dauern, bis die Prellung verheilt ist. Ich rief also in der Tierklinik an, und sagte, dass ich nun heute, am Samstag, Jakob um 10:30 Uhr abholen würde. Als ich dort ankam, führte man mich in ein Behandlungszimmer, wo Jakob bereits in seiner Box auf mich wartete. Anfangs war er sehr scheu und ließ sich auch von mir kaum anfassen, ohne einen Buckel zu machen. Ich hatte schon Angst, dass er sauer sein könnte, da ich ihn dort abgegeben hatte. Die Tierärztin meinte aber, er wisse ja, dass im geholfen würde. Darüber war ich mir nicht ganz sicher, da er ja ein Tier ist, und den Zusammenhang zwischen für ihn unangenehmen Behandlungen und seiner Besserung des Zustandes nicht unbedingt versteht. Als wir heimfuhren, krächzte er wie ein Rabe, denn sein Miauen wird langsam immer härter. Zuhause fremdelte er noch etwas, aber bald war er wieder ganz der Alte. Ich sollte ihm Tabletten geben, und da ich sehr vergesslich bin, und die Einnahme wegen des Einschleichens recht kompliziert war, ließ ich die Ärztin alles auf mein Diktiergerät sprechen. Zu Hause führte ich dann die Medikation weiter durch. Ich sollte eine Woche später mit Jakob wiederkommen. Diesmal stellten wir uns dem Chef der Klinik vor. Der hörte ihn ab und meinte, sein Herz ginge wie ein Uhrwerk. Ich war sehr stolz und freute mich, dass es ihm wieder so gut geht. Der Arzt meinte, in vier Wochen müsse ich mich noch einmal bei meiner Haus-Tierärztin mit Jakob vorstellen. Er über antwortete mir auch die Regelung der Dosierung der Medikamente. Er traute mir zu, zu hören, wenn Jakob wieder röchelte, und dann soll ich die Medikation wieder erhöhen. Nun sind wir von drei auf zwei Wassertabletten gegangen. Je nach Atemgeräusch darf ich nun auf zwei ein halb oder drei erhöhen. Außerdem bekommt er noch ACE-Hemmer, um sein Herz zu stärken. Es bleibt noch zu berichten, dass, als ich Jakob abholte, die Ärztin mir mitteilte, dass die Cytologie auch schon da sei, und Jakob keinen Krebs hat. Gott sei Dank war die Zelluntersuchung negativ. So kann ich mit Jakob noch einige Jahre leben, und er ist noch einige Jahre bei mir. Er ist wieder ganz wie früher, im Gegenteil, er ist sogar wieder so, wie er vor einem Jahr war. Ich vermute also, dass es ihm das ganze Jahr 2013 bereits schlecht gegangen ist. Er hat sehr häufig erbrochen, wobei gar nichts herauskam, und ich habe ihm Magensäurehemmer gegeben, die ich von der Tierärztin hatte. Die habe ich nun einfach weggelassen, und er erbricht so auch nicht mehr. Das bedeutet, dass das Erbrechen wohl auch von seiner Herzerkrankung herrührte. Er ging gar nicht mehr raus, so dass ich dachte, dass er vielleicht einfach alt wird und keine Lust mehr hat. Jetzt geht er wieder für einige Minuten nach draußen, wobei er zuvor nur einmal den Kopf aus der Tür gesteckt hatte. Ich hoffe, dass wir ihn noch lange haben, und dass er noch lange bei mir bleiben darf. Jakob lebt mit mir, Isidor lebt bei mir. Zu meiner 14-jährigen Katze habe ich eben einen ganz anderen Bezug. Er klaut wieder Futter bei Isidor, ist gierig und weckt mich früh, damit ich ihm etwas zu Fressen gebe. Allerdings muss er Diät einhalten, weil er zu dick ist. Zuvor habe ich ihm Zellulose mit Wasser gemischt, um das Futter etwas mehr erscheinen zu lassen. Diese Sauerei wird mir nun aber zu viel, und ich gebe ihm einfach weniger Nassfutter. Denn ich muss ja darauf achten, dass er seine Tabletten frisst. Wenn zu viel von der Zellulose übrig bleibt, habe ich keinen Überblick mehr. Der Vorteil, einen gefräßigen Kater zu haben, ist der, dass er mühelos Tabletten frisst. Ich brauche die Tabletten nur über sein Futter zu streuen, die ich zuvor lediglich halbiert habe, und er schlingt sie mit dem Futter gierig hinunter. Wenn eine Tablette übrig bleibt, rufe ich ihm zurück, und wenn er sie schön frisst, bekommt er drei kleine Bröckchen Trockenfutter. Er soll dafür belohnt werden, dass er noch einmal zurückkommt und die Tablette aufnimmt. Dann verbindet er das Zurückkommen mit etwas Positivem. Bisher klappt das sehr gut. Ich muss nur aufpassen, dass Isidor nicht an Jakobsfutter kommt, denn sonst würde sein Kreislauf zusammenbrechen wegen der Entwässerungstabletten. Außerdem darf Jakob nicht an Isidors Futter, da er sonst zu viel vom Trockenfutter frisst. Isidor wiederum darf nicht an Jacobs Nassfutter, da er es geradewegs wieder herauskotzt, oder da er Durchfall davon bekommt, und dann der ganze Scheiß an seinem Fell um den Po herumklebt. Ich bin so froh, dass Jakob dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist. Nicht auszudenken, wenn ich am Abend nicht mit ihm in die Tierklinik gefahren wäre. Nun sitzt er da und maunz und stupst mich an, da es fast Mittagessenszeit ist. Nicht nur sein Herz ist wie ein Uhrwerk.

Montag, 2. Dezember 2013

Die Pechsträhne reißt nicht ab!

Als ich aus dem Schwarzwald zurück kam, schien es so, als würde nun endlich alles wieder besser laufen. Ich beschloss nun, mir ein Spracherkennungsprogramm zu kaufen. Das Geld überwies ich, und es dauerte zwei Wochen, bis das Geld endlich auf deren Konto gelandet war. Zwischenzeitlich hatte ich sogar schon einen Suchauftrag bei der Bank initiiert. Ich hatte nun vier Wochen Zeit, das Programm zu testen, ehe ich mich dafür entscheiden und es bezahlen musste. Allerdings war ich genau in diesen vier Wochen zwei Wochen lang krank. Nachdem ich im Oktober beim Friseur war, beschloss ich, mir nun Passbilder machen zu lassen, da mein Schwerbehindertenausweis Ende November auslaufen würde. Der Schwerbehindertenausweis muss erneuert werden, damit ich wieder Taxischeine bekomme, und damit ich von der Krankenkasse wieder die Fahrten zum Arzt genehmigt bekomme. Allerdings wurde ich ja dann genau krank, da mein Kopf trotz mehrmaliger Bitten an die Friseurin nicht ganz trocken gefönt war. Somit dachten wir, ich schicke der Betreuerin über meine Helferin einfach meinen alten Ausweis zu. Das Versorgungsamt akzeptierte diesen Ausweis nicht mehr, da nun Ausweise im Scheckkartenformat ausgestellt werden sollten. Ich musste also ein Passbild her bringen. Allerdings war ich ja krank. Somit beschloss ich, mein Porträt-Foto auf CD zu brennen und dies meiner Helferin mitzugeben, um es der Betreuerin zu bringen. Endlich hatten wir also den Schwerbehindertenausweis, was allerdings noch zwei Wochen dauern sollte, bis er bei mir landen würde. In der Zeit, in der ich krank war, fand ausgerechnet ein Vortrag zum Thema „Trauma und Autismus“ in unserem Autismus(in)kompetenzzentrum statt. Ich bat also meinen Autismus-Coach, mir den Vortrag aufzunehmen. Ich hatte zuvor mit der vortragenden Ärztin gesprochen, da ich ihn sowieso aufnehmen wollte, und die Referentin hatte also nichts dagegen. Nun kam aber der Coach mit einer großen Kamera, und die Leute waren sehr irritiert. Die Veranstalter kamen auf ihn zu und zwangen ihn, zu unterschreiben, dass er diese Aufnahmen nicht an Dritte weitergibt und sie löscht. Ich schrieb also anders Kompetenzzentrum eine Mail und bat sie, doch meiner besonderen Lage Rechnung zu tragen. Ich erklärte ihnen, dass ich aufgrund meiner schweren Erkrankung bei einer Grippe nicht einfach aus dem Bett könne, und dass ich das Thematrauma und Autismus nirgendwo gefunden hätte, und mir daher dieser Vortrag sehr wichtig war. Allerdings blieb man hart und beschloss, mir die Aufnahmen nicht zur Weitergabe zuzulassen. Da ich krank war, konnte ich auch meine Kontoauszüge nicht dem Amt zukommen lassen, damit ich wieder neue Grundsicherung erhalte. Gott sei Dank haben sie mir trotzdem diese weiterhin gewährt. Die Sorge war allerdings groß wie jedes Jahr. Aufgrund der zweiwöchigen Grippe mussten auch einige Treffen mit Freunden ausfallen. Nun rief ich bei der Firma an, bei der ich das Spracherkennungsprogramm erworben hatte, und bat sie, mir die Probezeit um eine Woche zu verlängern. Zunächst wollten sie nur um die zwei Wochen verlängern, um die das Geld später eintraf, und somit auch das Programm später bei mir eingetroffen war. Als ich aber sagte, dass ich eine Abmachung hätte, dass bei Bedarf die vierwöchige Probezeit verlängert wird, und es ja nicht mein Problem sei, wenn das Geld nicht ankommt, und diese zwei Wochen also ja sowieso nicht dazu zählen, zeigten sie sich zum Glück kulant und gewährte mir bis zum 22. November die Probezeit. Mein Zahnimplantat sollte eigentlich am 17. Oktober eingesetzt werden. Da ich aber krank war, konnten wir dies nicht tun, und mussten es um weitere zwei Wochen verschieben. Die Sorge war nun, dass sich mein ohnehin brüchiger Knochen aufgrund der Dialyse in dieser Zeit noch schneller zurückbilden würde. Ich war also ziemlich verärgert, dass mir nun diese Krankheit ausgerechnet dann dazwischen kam, als genau eben all diese vielen Angelegenheiten zur Erledigung angestanden waren. Ich erzählte einer Krankenschwester an der Dialyse, dass ich so sauer sei, weil dies alles nicht klappt. Sie meinte nur: „da muss man halt auch einmal etwas abhaken, und sagen, geschehen ist geschehen. Sehen Sie mal, ich habe in Peru gearbeitet, und da gibt es gar keine Dialyse, und die Leute sterben vorher.“ Nun muss ich mir auch noch, nur weil ich einmal ein paar Sorgen erzähle, erklären lassen, ich könne froh sein, dass ich überhaupt noch lebe. Das Implantat konnte ich dann doch noch machen lassen. Allerdings musste es anstatt dass es gelasert wurde, richtig aufgeschnitten werden, und hinterher musste es genäht werden. Und der Arzt musste etwas künstlichen Knochen einsetzen. Da kann ich wirklich noch froh sein, dass ich nicht ein halbes Jahr einen Knochenaufbau abwarten musste. Im April werde ich nun das Implantat freilegen lassen können. Dann werden wir auch nochmal über eine Nasen-OP nachdenken, die ja im Jahre 2008 und 2009 fehlgeschlagen ist. Der Kieferchirurg ist auch Gesichtschirurg, und er wird sich das überlegen. Dieselbe Schwester hat mich total geärgert, weil sie bei meiner Bettnachbarin, als diese wieder einmal den sterbenden Schwan mimte, sehr fürsorglich und empathisch mit ihr umgegangen ist. Jedoch hat bei mir das Blutdruckmessgerät so stark aufgepumpt und nicht wieder losgelassen, immer wieder nachgepumpt wieder kurz etwas losgelassen, wieder höher gepumpt wieder losgelassen und dies über mehrere Minuten hinweg. Dabei hat die Schwester das Zimmer verlassen, und mein Arm hat furchtbar geschmerzt, da das komplette Blut abgestellt war. Als die Schwester wieder ins Zimmer kam, jammerte ich, sie solle bitte sofort die Manschette abnehmen, da das völlig schmerzt. Sie meinte nur: „das ist doch nur ein Blutdruckmessgerät.“ Wenn ich einmal Schmerzen habe, interessiert das keinen, bei den anderen wird dann ein riesengroßes Geschiß gemacht. Nun endlich sollte ich also meinen Schwerbehindertenausweis zugeschickt bekommen. Es kam auch ein Umschlag, aber ich konnte leider den Absender ja nicht lesen, so machte ich den Brief auf und las ihn unter dem Lesegerät. Er war von meiner Betreuerin, und ich wunderte mich schon, warum der Schwerbehindertenausweis nicht dabei war. Als ich weiter las, stand da „anbei der Schwerbehindertenausweis“. Ich fand aber weit und breit keinen Ausweis. Ich rief sie an, und sie meinte, sie habe ihn zwischen die Papierfalten gelegt. Ich hatte auch von außen keinen harten Gegenstand ertastet. Der Ausweis war fort. Ein paar Tage später kam meine Helferin und durchsuchte den gesamten Schreibtisch. Dabei fiel ihr meine Glaslampe um, aber der Ausweis blieb bis heute verschwunden. Nun hatte ich so lange damit zu tun, in endlich zu erhalten, und nun das! Wenn ich Pech habe, da die Betreuerin mein Passfoto bereits weggeworfen hatte, hat die Behörde kein Bild aufgehoben, und ich muss noch einmal ein Bild an die Behörde schicken. Dann wird es noch länger dauern, bis ich endlich meinen Schwerbehindertenausweis in Händen halte. Mittlerweile habe ich biometrische Passfotos machen lassen, denn die kann man dann überall einsetzen, auch wenn im Schwerbehindertenausweis keine biometrischen Fotos notwendig sind. Zum Glück konnten wir in der Sache mit den Aufnahmen des Vortrages etwas erfolgreich sein, da jemand seine Aufnahmen einfach gemacht hat, und ich konnte mir übers Telefon einen Teil anhören. Den zweiten Teil soll ich bekommen, in dem der bekannte einer Freundin zur Arbeitsstelle desjenigen hingeht, da sie ziemlich in der Nähe wohnt. Ich hoffe, dass das endlich klappt. Inzwischen traf die Rechnung für das Implantat ein. Meine Eltern hatten zugesagt, das Implantat zu bezahlen. Denn ich darf nichts erben, da ich eine Vermögensobergrenze habe, und so bekomme ich eben solche Dinge finanziert. Nun kam aber die Rechnung anstatt an meinen Vater direkt an mich. Ich rief bei der Verrechnungsstelle des Zahnarztes an, und bat, dass der Brief an meinen Vater nochmals adressiert würde. Da meinte die Dame: „wir können das nicht an den Papa schicken, da Sie volljährig sind, und wenn der Papa das zahlen will, kann er es gerne tun, aber die Rechnung geht an Sie.“ Ich bat darum, zu berücksichtigen, dass ich fast blind bin, und mir extra wieder eine Helferin organisieren muss, die mir den Brief an meine Eltern eintütet. Aber die Dame blieb hart.“ „ Wir dürfen dies nicht tun.“ So schickte ich eine Mail, und erklärte meine Lage nochmals, und beschwerte mich, dass wildfremde Leute über meinen Vater per „der Papa“ reden. Ich finde, das ist nicht mehr angebracht bei einer erwachsenen Person. Dann rief mich die Sprechstundenhilfe direkt aus der Praxis an und meinte: „wenn Sie möchten, dass das an den Papa geschickt wird,, muss der Papa direkt hierher kommen, und etwas unterschreiben. Wo wohnt denn der Papa?“ Ich erklärte ihr, dass mein Vater 200 km entfernt wohnt, und dass ich mich wundere, warum alle von Papa reden. Sie meinte, das sei doch mein Papa, und dann sei es doch egal, ob Sie Vater oder Papa sagt. Ich versuchte, ihr klarzumachen, dass ich ihn so nennen darf, aber das sie ja schließlich mit einer erwachsenen Frau und nicht mit einem Kleinkind redet. Weiterhin respektierte sie meinen Wunsch nicht und blieb bei der Anrede „der Papa“. Meine Helferin meinte später, ich hätte einfach sagen sollen, dass mein zweiter Wohnsitz bei meinen Eltern ist, und dass sie es dorthin senden sollen. So etwas fällt mir natürlich nicht ein. Meine Helferin hat dann 0,90 € von mir genommen, und den Brief zu hause mit einer 90-Cent-Marke versehen und abgeschickt. Sie ist da immer sehr praktisch. Ich werde nun wieder das Taxi wechseln müssen. Immer, wenn ich um 18:15 Uhr abgeholt werden sollte, kam das Taxi um 18:40 Uhr mit der Begründung, man habe ihnen nicht Bescheid gegeben. Wenn ich die Schwestern damit konfrontierte, behaupteten sie, sie hätten alles ausgerichtet. Allerdings ist es so, dass ich einer Schwester die Zeit nenne, diese sie auf eine Liste schreibt, und eine andere Schwester dann bei meinem Taxiunternehmen anruft, und der Chef muss es dann an die Fahrerin weitergeben. Hier ist ein hohes Potenzial für Fehlerquellen. Daher machte ich aus, dass ich immer um 18:30 Uhr geholt werden möchte. Wenn ich früher fertig bin, warte ich, und wenn ich später fertig bin, muss das Taxi eben warten. Dies wurde dann auch so angenommen. Dennoch wartete ich, als wir dies dann das nächste Mal versuchten, doch wieder bis 18:45 Uhr, und kein Taxi war dar. Als ich bei dem Chef anrief, und fragte, was los sei, sagte er, er habe einen neuen Taxifahrer geschickt, und der sei versehentlich zur falschen Dialyse gefahren. Dann kam auch endlich das Taxi, und wir konnten los. Auf der Autobahn gab es einen riesengroßen Stau. Dann war auch noch kurz bevor man in meine Straße einbiegt, ein Unfall. So mussten wir einen weiten Umweg fahren, und ich bin fast zusammengebrochen vor Hunger. Der Taxifahrer war so nett und spendierte mir einen Börek. Der hat sehr gut geschmeckt. Allerdings war ich erst um 19:45 Uhr zuhause. Ich werde oft statt um 12:40 Uhr erst um 13:00 Uhr oder gar später abgeholt. Somit verschiebt sich meine Dialysezeit wieder um fast eine halbe Stunde. Ich bin seit Wochen nicht mehr vor 19:00 Uhr nachhause gekommen. Als ich dann das nächste Mal um 18:40 Uhr fertig war, was ja im Rahmen dessen war, was wir ausgemacht hatten, beschwerte sich die Taxifahrerin, ich hätte anrufen müssen, denn wenn sie das gewußt hätte, hätte sie noch eine Fahrt machen können. Ich wies darauf hin, was wir abgemacht hatten, und sie behauptete, dies sei nur zwischen 18:20 Uhr und 18:30 Uhr, und 18:40 Uhr ginge überhaupt nicht ohne vorherigen Anruf. Dabei kam ich deswegen zu spät heraus, weil ihre Kollegin mich am Nachmittag fast eine halbe Stunde zu spät abgeholt hatte. Die Taxifahrt ist mittlerweile belastender als die ganze Dialyse. Ich habe mich nun entschlossen, wieder zu wechseln. Da ich sonntags häufig ins Kino fahre, hat mich zufälligerweise immer dieselbe Taxifahrerin abgeholt. Ich fragte sie, ob sie auch Dialysen fahren. Sie meinte, sie sei die Cousine des Chefs, und fahre nur sonntags, aber sie gab mir dessen private Nummer. Ich rief dort an, und dessen Frau war am Apparat. Sie versicherte mir, dass sie mich zu den angegebenen Zeiten holen könne, und dass sie auch, wenn zu viel Stau sei, einmal einen Umweg fahren würde. Ich hatte mich schon sehr gefreut. 10 Minuten später rief ihr Mann an, und machte es kompliziert. Er meinte, er müsse erst wissen, was meine Kasse zahlen würde, und ich solle bitte bei der Kasse anrufen, die Genehmigung beantragen, und dann die Nummer der Stelle geben, die ihm sagen kann, was die Kasse zahlt. Dies tat ich alles, aber niemand bei der Kasse konnte mir direkt eine Summe nennen. Er rief nun bei der Vereinigung der gesetzlichen Krankenkassen an, und die wollten ihm erst einen Rahmenvertrag zukommen lassen. Er schlug vor, ich solle mit ihm zwei Wochen fahren, und dann würde er sehen, was er bekommt. Ich fand diese Idee nicht gut, denn wenn er dann merkt, dass das Geld zu knapp ist, und mich doch nicht haben will, gibt es kein Zurück mehr zu der anderen Firma, bei der ich jetzt bin. Daher beschlossen wir, dass er erst einmal den Rahmenvertrag abwartet, und wir uns dann Ende des Jahres noch einmal anrufen, und er dann seine Entscheidung bekannt gibt. Am Samstag wollte ich in den Film „Der Fall Wilhelm Reich“. Ich fragte extra an der Dialyse nach, ob ich schon um 17:00 Uhr mit der Dialyse aufhören könnte. Dies wurde mir genehmigt, da ich ja sowieso vier Dialysen statt drei mache. Am Freitag holte mich der Sohn des Chefs ab, und ich hatte vergessen, ihm Bescheid zu geben, dass ich am Samstagabend 1 Stunde früher als sonst abgeholt werden wollte. Als die Taxifahrerin am Samstagnachmittag kam, und mich für die Dialyse abholte, sagte ich, dass ich übrigens diesmal 1 Stunde früher geholt werden möchte. Da sie mich sowieso fährt, hatte ich nicht geglaubt, dass das so kompliziert wird. Sie meinte, ich sei doch nicht die Einzige, ich müsse schon etwas früher Bescheid geben, sie hätte noch anderes zu tun, und niemand könne mich fahren. Als sie mehrere Fahrer anrief, und alle verneinten, schlug ich vor, dass ich mit Behindertentaxi scheinen von der Dialyse ins Kino fahren könnte. Ich rief also in der Taxizentrale an, und als die sagten, ich solle die Hausnummer nennen, wusste ich sie nicht, und gab an, dass ich von der Dialyse abgeholt werden möchte. Als sie fragten, ob ich dort zu Besuch sei, verneinte ich. Da weigerte sich die Dame, den Auftrag entgegenzunehmen, da es verboten sei, eine Krankenfahrt auf Behindertenfahrscheine zu machen. Ich erklärte ihr, dass dies ein Notfall sei, und dass ich ja danach ins Kino wolle und nicht direkt vom Krankenhaus nachhause. Sie blieb aber hart, und da ich so viele Härte in letzter Zeit erlebt hatte, brach ich in Tränen aus. Ich hätte die Tränen unterdrücken können, aber ich setzte sie auch etwas bewusst ein. Allerdings habe ich nicht nur eine Show gemacht. Ich war wirklich in Tränen. So meinte sie, sie würde nun diese Fahrt annehmen. Ich hatte die falsche Hausnummer genannt, und eine der Stationsleiterinnen war so nett, noch einmal bei der Taxizentrale anzurufen und die richtige Hausnummer zu nennen. Ich dachte, es ist so kompliziert, nur wenn ich einmal ins Kino möchte. Ich wurde aber gebührend für meine Mühen entschädigt. Der Taxifahrer, der mich abholte, erzählte mir, dass er Jagdhorn bläst. Als ich etwas näher nachfragte, legte er eine CD ein. Dann nahm er die Mundharmonika heraus und begleitete sich selbst, indem er die Oberstimme zu den Jagdhörnern spielte. Ich mag eigentlich diese Musik nicht, aber ich war hingerissen, ein Live Konzert in einem Taxi dargeboten zu bekommen. So ein Erlebnis hat man nicht alle Tage. Als ich dies in der Dialyse erzählte, machten mir die Schwestern das gleich wieder mies, weil sie meinten, er habe sich auf die Fahrt zu konzentrieren und nicht Mundharmonika zu spielen. Als ich erklärte, dass er das öfter mache, meinten sie, das sei ja noch umso schlimmer. Erzähle ich etwas positives, wird es mir madig gemacht. Erzähle ich etwas Negatives oder über meine Sorgen, wird alles heruntergespielt. Ich vermisse jegliche Anteilnahme und Teilung meiner Gefühle, oder einfach mal eine Freude über ein mitgeteiltes Erlebnis, oder eine traurige Bemerkung über einen mitgeteilten Kummer. Seit zwei Tagen frisst mein Kater nicht mehr richtig. Er ist 14 Jahre alt, und wir wissen nicht, was mit ihm los ist. Heute konnte ich erst um 10:00 Uhr aufstehen, da er mich nicht geweckt hat, und ich verschlafen habe. Da habe ich schon gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Ich rief also beim Tierarzt an, und bekam vor den Operationen noch einen eingeschobenen Termin. Ich rief meinen Lieblingstaxifahrer an, den ich noch aus dem anderen Unternehmen kannte. Aber er meinte, er sei ausgerechnet jetzt noch in Urlaub, und er sei erst morgen wieder da. Morgen muss ich aber mit Isidor zusammen mit der Helferin zum Katzenfriseur, und ich möchte das nicht schon wieder umstoßen. Außerdem ist es dringend, da Jakob vielleicht den nächsten Tag nicht überlebt. Ich rief also das neue Taxi an. Ich hatte diesmal sogar Glück, und die Dame erklärte sich bereit, mich abzuholen. Ich kann für diese Fahrten keine Taxis aus der Zentrale nehmen, da ich Hilfe brauche, den Kater in die Box zu stecken. Er ist zwar nicht sehr wehrhaft, aber ich sehe nicht, wo er ist, zumal er sich aufgrund seiner Schwäche nicht bemerkbar machte. Er lag unten auf dem Boden und konnte nicht einmal mehr auf den Sessel springen. In der Praxis meinte die Ärztin, er könne Zucker haben oder etwas mit den Nieren. Sie nahm Blut ab, gab ihm ein Mittel gegen Übelkeit, und dann gab sie ihm noch eine Infusion, um die Nieren zu spülen. Morgen erfahre ich das Ergebnis. In Gedanken habe ich schon meine drei Nachbarn eingeteilt, gegen eine kleine Bezahlung jeden Tag zu kommen, um meine Katze zu spritzen. Jetzt ist er schon wieder viel munterer, es kann auch sein, dass er etwas Giftiges erwischt hat. Allerdings geht er ja kaum noch raus. Mit den Fahrten zum Arzt , die die zentrale durchführen soll, ist es sehr umständlich. Eigentlich soll die Zentrale meine Rechnungen direkt an die Kasse schicken, und diese soll direkt das Geld der Zentrale überweisen. Dies funktioniert aber überhaupt nicht. Beim ersten Mal reklamierte ich dies, und mir wurde gesagt, dass der Leiter der Buchhaltung in Urlaub gewesen sei, und niemand wusste, dass die Rechnungen direkt an die Kasse gehen. In meinem Beisein am Telefon änderte er meine Adresse in die der Kasse um. Das nächste Mal kamen die Rechnungen wieder zu mir. Meine Helferin rief an, und er erklärte, der Chef der Taxizentrale sei verstorben, und es sei alles drunter und drüber gegangen. Allerdings verstehe ich dies nicht ganz, denn wenn die Adresse richtig eingetragen wurde, muss auch automatisch der Brief an die Kasse gehen. Nun sendeten wir den Brief an die Kasse. Die Sammelverordnung mit den Stempeln der Ärzte hatte ich bereits an die Zentrale gefaxt so dass ich glaubte, sie nicht aufheben zu müssen. Ich schickte also alles an die Krankenkasse, aber ich erhielt alles wieder zurück, mit der Begründung, es fehlten die Bestätigungen der Ärzte. Nun musste ich noch einmal alle drei Ärzte anrufen, zu denen ich in diesem Monat gefahren war, damit Sie mir eine Bestätigung schickten. Ich schickte alles an meine Betreuerin, damit die sich weiter darum kümmert. Nun kam lediglich ein Teil des Geldes, und anstatt, dass die Kasse ist direkt, wie vereinbart, an die Zentrale überwies, landete das Geld auf meinem Konto. Nun musste ich das Geld überweisen, da, entgegen des Vertrages, die Zentrale das Geld nicht einfach einzog. Der dritte Arzt, bei dem die Fahrtdistanz sehr weit war, musste noch angeschrieben werden, und der Brief kam zurück, da die Betreuerin nicht die neue Adresse seiner Praxis hatte. Ich hatte nicht daran gedacht, sie darauf hinzuweisen, dass sie direkt auf seiner Homepage suchen müsste. Wenn man über Google suchte, kam in allen Telefonbüchern nur seine alte Adresse heraus. Endlich war auch dies erledigt, und endlich bekam ich den zweiten Teil des Geldes direkt auf mein Konto, da ich ja bereits den gesamten Betrag an die Taxizentrale überwiesen hatte. Eine positive Sache war passiert, ich hatte 400 € über der Vermögensobergrenze, und der Bezirk hat dies nicht bemängelt. Auch bekam ich nun endlich das Persönliche Budget, das schon seit August längst überfällig war, wobei wir sämtliche Rechnungen, die mir wegen der erbrachten Leistungen gestellt wurden, bei dem Helfer-Verein Stunden mussten. Dieses Problem war nun auch gelöst. Der Computer ging in dieser Zeit zweimal kaputt. Als ich die Stimme vom englischen aufs Deutsche umstellen wollte, da ich zuvor einen englischen Text gelesen hatte, streikte die Sprachausgabe. Für ganze 70 € musste ich den Experten der Blindenhilfsmittel Firma holen, der dann die Sprachausgabe wieder neu aufspielte. Endlich war es auch soweit, dass ich das neue Programm, das ich für die Spracherkennung gekauft hatte, ausprobieren konnte. Es dauerte geschlagene 2 Stunden, bis wir endlich überhaupt an den Link heran kamen, wo ich das Programm herunterladen konnte. Dann reichte es mir, und ich rief bei der Firma an, die mir dann noch ein anderes Passwort gab. Dieses zweite Passwort hatte ich wohl vergessen, denn ich denke, dass Sie es mir schon einmal gegeben hatte. Genau weiß ich es aber nicht mehr. Dann dauerte es geschlagene 4 Stunden, bis das Programm endlich auf meinen Rechner heruntergeladen war. Am nächsten Tag mussten wir nochmals Zusammen telefonieren, um das Programm ordentlich zu installieren. Dann kam der PC-Experte mit seiner sehenden Assistentin, und wir trainierten das Programm und stellten alles ein. Das dauerte noch einmal 2 Stunden. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass das Programm zwar funktionierte, ich aber für jede neue E-Mail den PC komplett herunterfahren musste. Ich rief die Firma an, und bat sie, mir zu helfen. Ich sollte zwei bestimmte Dateien hin schicken. Dann bekam ich die Rückmeldung, die Dateien seien fehlerhaft angekommen. Bzw. eine Datei musste ich nochmal senden, und tat dies über die Seite, indem ich sie dort hochlud. Mir wurde also gesagt, es läge an meinem E-Mail-Programm, ich müsse lediglich das Programm nochmals aufspielen, dann würde es funktionieren. So beschloss ich, erst einmal meine Mails in Word vorzuschreiben, und sie dann in die Mehl hinein zu kopieren. Dies empfand ich als praktikable Lösung. Als ich nun diese tolle Lösung hatte, verließ mich schon wieder mein Sprachausgabe-Programm. Nun konnte ich gar nichts mehr machen. Nun musste ich schon wieder den Dienst holen, der mir die Sprachausgabe wieder einmal neu installierte. Ich werde nun auf eine kostenpflichtige Sprachausgabe sparen, und dann Outlook benutzen. Denn Windows-Live-Mail ist nicht das beste Programm. Aber ich vermute, dass ich noch sehr viel Geld hinblättern muss, bis endlich alles funktioniert. Mittlerweile bin ich von den Dialyseschwester nur noch an genervt. Zum Beispiel heute sagte eine Schwester, die gerade mal 20 Jahre alt ist: „so, junge Dame, fahren Sie mal Ihr Bett hoch.“ Ich erklärte ihr, ich könne ihre Mutter sein, und sie solle dies gefälligst lassen. Alle anderen im Zimmer pflichteten ihr bei, und meinten, das sei doch nicht so schlimm. Ich erklärte, dass ich als Behinderte sehr häufig mit „kleines Fräulein“ oder mit „junge Dame“ angeredet werde. Ich finde das genauso, als würde man mich duzen. Wenn das eine Schwester mit 60 gewesen wäre, hätte es mir nicht so viel ausgemacht. Sie zog mich natürlich ins Lächerliche, und meinte, sie könne auch in Zukunft nur noch Dame zu mir sagen. Sie meckerte, dass sie in der Disco noch ihren Ausweis vorzeigen müsse, verstand mich aber nicht, dass ich mit 45 Jahren nicht „junge Dame“ genannt werden wollte. Eigentlich zogen sie das Ganze nur ins Lächerliche, und niemand verstand mich. Neulich hat mich ein Patient einfach angerempelt, indem er sich mir einfach in den Weg stellte, als ich von der Personenwaage herunter wollte. Er meinte, er habe dies absichtlich getan, er wolle mal sehen, ob ich es merkte. Eine Krankenschwester stand daneben und meinte, sie mache das auch ab und an, sonst sei es ja langweilig. Ich konnte nur damit reagieren, indem ich sagte: „sehr witzig!“ Sonst heißt es wieder, die Blinde hat keinen Humor. Manchmal habe ich den Wunsch, nicht mehr zu leben. Wenn ich dies aber jemandem sage, dann heißt es nur: „das machen wir aber nicht!“ Dauernd sagen mir die Leute, es ginge ihnen genauso. Niemand sieht, dass ich für jeden Scheißdreck dreimal so viel laufen muss, und dass ich allem zehnmal mehr hinterher sein muss als alle anderen. Man vergleicht dies damit, man habe vier Kinder, dagegen sei ja meine Situation FAST genauso schwierig, oder man sagt, dass es allen so ginge, nur die anderen würden sich nicht so sehr darüber aufregen wie ich. Außerdem heißt es immer, "anderen geht es noch schlechter als dir". Ich werde von niemandem getröstet, und wenn ich einmal möchte, dass mir jemand sagt, dass er nicht so viele Sorgen hat, dann heißt es, "da hast Du nichts davon, wenn man dir das sagt." Es würde mir aber helfen, wenn mir jemand sagen würde, dass er vielleicht genauso Ausflippen würde, wenn es ihm so ginge. Dass ich neulich vergeblich beim Frauenarzt war, da der in der Sprechstunde zu einer Geburt gerufen wurde, und wieder heimfahren musste, regt mich schon gar nicht mehr auf, denn ich muss es ja nicht bezahlen, da es nicht meine Schuld ist. Aber ärgerlich ist es trotzdem. Nur das sind noch die kleineren Übel. Wenn ich nicht zwischendurch auch einmal auf eine Veranstaltung gehen würde, zum Beispiel zur Ausstellung „zwischen den Zeilen“ über die Presse im Dritten Reich, oder wenn ich nicht ab und an einmal ins Kino ginge, oder mich mit einer Freundin treffen würde, hätte ich überhaupt keine Lust mehr am Leben. Ich wünsche mir nichts Sehnlicheres, als jemanden, der mich einmal in den Arm nimmt und versteht, wie schwer das alles ist. Nur werde ich jetzt sicher wieder böse Kommentare ernten, wie ich ihn auf einen anderen Post bekommen habe. Ich vergesse auch momentan alles, verwechsele alles, verstehe überhaupt nichts mehr, und heute war ich wie benebelt. Neulich sprach ich mit dem Arzt über eine Grippeimpfung. Er erklärte mir, ich müsse den doppelten Impfstoff bekommen, da ich eine Dialysepatientin sei, und mein Immunsystem langsamer anspreche. Ich rief also bei meiner Hausärztin an, und fragte, ob sie einen stärkeren Impfstoff für mich hätte. Als ich in die Praxis kam, wurde mir erklärt, man habe mit der nephrologischen Praxis telefoniert, und es würde überhaupt nicht stimmen, dass man einen doppelt so starken Impfstoff bräuchte. Ich wunderte mich, da ich das genauso verstanden hatte. Dann erklärte mir die Hausärztin, es gäbe einen Impfstoff für Diphtherie, Tetanus und Polio, und dann gäbe es noch einen für Keuchhusten, das sei ein Vierer-Impfstoff. Nach langen Diskussionen verstand ich endlich, dass sie meinte, ich hätte die Wahl zwischen einem Dreier-und einem Vierer-Impfstoff. Der eine Impfstoff ist also mit Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten. Die Ärztin meinte, ich würde alles falsch verstehen, würde alles verwechseln, könne mir nichts merken, gebe alles falsch weiter, und da mich das belaste, müsse sie ein paar Tests mit mir machen, um zu klären, ob dies noch ein normaler Prozess sei. Auf gut Deutsch: ich könnte eine Demenz haben. Es hat sich nun herausgestellt, dass ich mit diesem Arzt auch über eine Hepatitisimpfung gesprochen hatte. Die doppelte Dosis bezog sich auf diese und nicht auf die Grippeimpfung. Ich hatte nicht gemerkt, dass er bereits bei einem anderen Thema war, und ich war in Gedanken noch bei der Grippeimpfung. Dennoch häufen sich solche Missverständnisse. Mittlerweile ist es so schlimm, dass ich sogar meine Helferin anschreiben muss, um ihr zu sagen, an was sie mich alles erinnern muss. Sie schlug mir vor, alles auf mein Diktiergerät zu sprechen, aber dann vergesse ich , dass ich es auf das Diktiergerät gesprochen habe. Neulich wollte ich mein Handy laden, und anstatt, dass ich es mit der Steckdose verbannt, legte ich es nur vor selbige, und wunderte mich nach 3 Stunden, als ich wieder hin kam, dass das Handy einfach nur vor der Steckdose lag. Wenn ich meine CD aus dem CD-Player nehme, vergesse ich, die Lade wieder zu schließen, und ich schalte nur die Hälfte meiner Stereoanlage aus. Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich Angst habe, Demenz zu haben. Ich weiß nicht, ob all das passiert, weil ich so verschusselt bin, oder ob ich deswegen so zerstreut bin, weil mir so viele Dinge passieren, und ich den Kopf einfach zu voll habe. Ich habe ja öfter solche Phasen, wo ziemlich viel schief geht. Aber so extrem wie jetzt, kann ich es nicht mehr lange aushalten. Es beginnt schon wieder, dass mir der Magen weh tut, wenn ich schlucke. Ich muss wieder Magensäurehemmer nehmen, damit ich nicht wie 2011 wieder drei Magengeschwüre bekomme, da damals auch innerhalb drei Wochen zehn Dinge schief gelaufen sind. Mein Blutdruck ist ziemlich hoch, und ich weiß nicht, wo das noch enden soll. Ich frage mich, ob ich einfach nur weniger Frustrationstoleranz habe als andere, oder ob das wirklich viel ist. Leider wird mir das wohl nie jemand bestätigen. Es versteht sowieso niemand, was ich davon habe. Ich bin sehr traurig.