Donnerstag, 30. Juli 2009

Auf zum Timmendorfer Strand

Ein Lichtblick ergibt sich nun doch. Eigentlichwollte ich dieses Jahr wieder in die Schweiz, da es mir im Blindenzentrum Landschlacht so gut gefallen hat. Aber leider hatten sie in Konstanz keinen Dialyseplatz mehr frei, und zu dem Zeitpunkt, wo einer frei wäre, haben sie wiederum in Landschlacht kein Zimmer. Es müssen bei mir ja immer zwei Dinge unter einen Hut passen.

ein guter Freund riet mir, doch zum Timmendorfer Strand zu fahren, er habe im Web gelesen, daß die auch Dialysen für ihre Feriengäste organisieren. Ich rief also an, und tatsächlich waren zwei Einzelzimmer frei, denn mein Freund will ja auch diesmal mitfahren. Sie gaben mir sogar zwei Adressen von Dialysezentren, und ich rief bei beiden an. Eines davon hatte die besseren Dialysezeiten, so daß ich vormittags zur Dialyse kann, und dann ist der Tag nicht so zerrissen. Die Zentren sind gleich weit weg vom Timmendorfer Strand. Ich ging also wieder zur Kasse und regelte wie vorheriges Jahr die Formalitäten. Es steht noch das Bestätigungsschreiben aus, aber das sollte eigentlich nur noch reine Formsache sein.

Als dann mein Freund auch frei bekam, wobei seine Zeitarbeitsfirma ihren ganzen Charme bei der Einstellungsfvirma spielen lassen mußte, da die eigentlich eine Urlaubssperre haben, buchten wir fest. Wir bekamen die "kleine Suite" versprochen, die nur einen Euro teurer ist als ein Doppelzimmer. Leider hieß es dann im Bestätigungsschreiben, daß es nun doch nur zwei Einzelzimer gibt. Ich habe durchgesetzt, daß wir dann aber den Preis für ein Doppelzimmer entrichten, denn wir wollten ja eigentlich keine zwei Einzelzimmer. Ich finde aber, das hat was für sich, denn dann kann man auch mal alleine sein, was für sich machen und hängt sich nicht so auf der Pelle.

Das Ganze klappt wie am Schnürchen. Wenn man sich nicht aufeinen Urlaub versteift sondern sich "treiben läßt" wohin einen der Zufall bringt, oder wohin einen die Tips von anderen bringen, dann erlebt man doch immer gute Urlaube. Ich hoffe, es wird so schön wie in Landschlacht, mit und trotz der zur Zeit herrschenden Marienkäferplage an der Ostsee.

Nun kann ich sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und komme sogar in mein Musical in Hamburg, wo ich eigentlich schon die ganze Zeit hinwollte: Ich war noch niemals in New York! Das freut mich. Mein Freund will da nicht hin, und das Haus wird mir die Fahrt und die Umsteigehilfe organisieren.

Wir können nach Llübeck, nach Kiel und nach Hamburg. Hoffentlich wird es nicht so windig. Jetzt fehlt noch die Fahrkarte, und dann kann es bald losgehen. Dann werde ich wieder von dem Urlaub berichten.

Will ich noch die Transplantation?

Da ich nun so viele Mißerfolge hatte, siehe andere Einträge, überlege ich mir, ob es besser ist, mich nicht transplantieren zu lassen. Bisher läuft es immer nach demselben Muster: Ich will etwas verbessern, ich strenge mich an, ich unternehme etwas, es wird minimal besser, ich hoffe, und es geht wieder denselben Schritt zurück. Dann geht es wieder vorwärts, wieder zurück, wieder suche ich kleine Anhaltspunkte, daß es doch besser geworden ist, wieder gibt es einen Rückschlag, und amEnde sehe ich ein, daß ich aufgeben muß.

Bei der Transplantation würde sich dann sicher folgendes Muster ergeben: Ich würde transplantiert, es würde mir durch die starken Medikamente ewig nicht besser gehen, die Ärzte würden um Geduld bitten, daß es ja noch kommen kann, daß es besser wird. Es würde minimal besser, aber keine denkwürdige oder merkliche und deutliche Verbesserung des Befindens geben. Wir würden alle Maßnahmen ausprobieren, es würde wieder Anlaß zur HOffnung geben, es würde minimal besser, dann würde es wieder einen Schritt zurück gehen, dann würde ich wieder etwas probieren, die Medikation ändern lassen, und dann würde es minimal besser, aber dann gleich auch wieder nicht, so würde es wieder vor und zurück schaukeln, und am Ende müßte ich wieder aufstecken und einsehen, daß die Hoffnung, daß es mir doch besser gehen würde, wiederum vergebens war. Dann kann man die Niere nicht mehr ausbauen, und ich müßte weiter dise Medikamente nehmen.

Das Prinzip, die Summe aller Probleme ist immer die Gleiche, würde auch wieder greifen: Ich würde mich zwar fitter fühlen mit neuer Niere, aber die Nebenwirkungen der sehr starken Medikamente würden das wieder wettmachen, und unterm Strich würde es mir genauso gehen wie an der Dialyse, ich würde nur die einen gegen die anderen Beschwerden austauschen, also den Teufel mit dem Belzebub austreiben. Auch die Liste aller Nebenwirkungen, die Gefahren, die Berichte, die man von Unverträglichkeiten liest, machen mir keinen Mut mehr.

Auch höre ich laufend, wenn ich das Thema anspreche, von Leuten irgendwelche Beispiele, wo es Leuten nach der Transplantation richtig schlecht gegangen ist. Da mein Bruder die TX sehr gut zweimal sogar schon relativ lange Jahre überstanden hat und sich sogar ein drittes Mal auf die Liste setzen will, habe ich zuvor niemals überlegt, ob ich das will, sondern es war für mich selbstverständlich, mich natürlich transplantieren zu lassen, da dies die Erlösung vonder Dialyse ist. Aber in meinem Zimmer ist nun auch eine Frau, die keine guten Erfahrungen mit der Transplantation gemacht hat.

Auch fürchte ich, daß ich wieder mal zu dieser "schlechten Gruppe" gehören würde. Der Arzt meint, ein Drittel ist sehr dankbar für die Transplantation, ein Drittel denkt so lala, und ein Drittel denkt, hätte ich das doch niemals gemacht. Bei meinem Glück komme ich sicher in die dritte Gruppe. Das kann man nun wieder als sich selbst erfüllende Prophezeiung ansehen, aber bisher war es haltauch immer so.

Und noch ein Muster würde mir eventuell blühen: Bisher war es immer so, daß ich bei einer Erkrankung Bestimmte Beschwerden hatte, daß ich es den Ärzten jedesmal sagte, die mir das nicht glaubten, ich sie dazu überredete, eine Untersuchung zu machen, und hinterher stellte sich immer heraus, daß ich recht hatte. Aber das nächste Mal, wenn ich wieder Beschwerden kundtat, glaubte mir wieder keiner. Dieses Muster ist schon so eingefahren, daß ich Angst habe, daß ich beispielsweise den Ärzten sage, daß ich die Medikamente nicht vertrage, die mir dann nicht glauben, und es mir laufend schlecht geht. Oder, es könnte sein, ich bemerke eine Abstoßung, es wird mir nicht geglaubt, die Ärzte halten mich wieder mal für psychisch und denken, ich hätte nur Angst vor der Abstoßung und würde mir daher was einbilden, aber wenn ich dann auf die Untersuchung gedrängt habe, stellt es sich wieder als wahr heraus, und das nächste Mal glauben sie mir aber dann wieder nicht, und das Spiel geht ewig so weiter, wie es derzeit beim Shunt ist. Beim Shunt glauben sie mir auch nicht, daß etwas ist, ich muß jedesmal um eine Untersuchung kämpfen, und hinterher stimmt es aber immer, und das nächste Mal glauben sie mir wieder nicht. Immer erst dann, wenn es bereits zu spät ist, stellt sich heraus, daß ich endgültig recht hatte, so wie sich das mit dem Pfeiffer'schen Drüsenfieber auch erst herausgestellt hatte, als es schon jahrelang vorbei war, aber vorher hatte ich drei Jahre lang gelitten, weil mir keiner glaubte. Wenn sich nun NACH der Transplantation herausstellt, daß ich wirklich etwas mit dem Shunt hatte, und daß ich wirklich schlecht dialysiert war und das der Grund für meine derzeitigen Beschwerden ist, und sich dies aber wie immer erst im Nachhinein herausgestellt hat, nämlich genau nach der Transplantation, wo es mir dann aber nichts mehr hilft, dann würde ich wirklich einen Schreikrampf kriegen. Jahrelang kämpfe ich wegen Augenflimmern, Rosa-Grün-Farbsehen, Müdigkeit, Mattigkeit, Übelkeit, alle denken, die spinnt, und genau dann, wenn es mir nichts mehr mützt, nämlich wenn ich transplantiert bin, stellt sich heraus, daß ich richtig gelegen habe, und der Shunt jahrelang nicht in Ordnung war. Und dennoch zieht keiner der Ärzte die Lehre daraus, mir das nächste Mal bei ähnlich gelagerten Situationen mal schneller zu glauben.

Und das Schlimmste wäre, wenn es mir grade so gut ginge, daß ich nicht an die Dialyse muß, die Transplantatniere also grade so gut geht, daß ich ohne Dialyse auskomme, daß es aber nicht gut genug ist, damit gut zu leben, sondern, daß es nur am untersten Level herumkrebst, so wie es mir unmittelbar vor der Dialyse ging. Es ging mir zu "gut", als daß sie mich an die Maschine ließen, aber zu schlecht, als daß ich das noch als Leben bezeichnen konnte. Wenn ich mir vorstelle, vielleicht drei-vier-fünf Jahre mit einer chronischen oder nur etwas bestehenden Abstoßung herumlaufen zu müssen, die aber nicht schlimm genug ist, daß man was tun muß, aber grade so schlimm ist, daß sie mir zumindest Beschwerden macht, dann kann ich auch gleich an der Dialyse bleiben.

DA weiß ich, was ich habe, und ich weiß, auch wenn es elend ist, was es ist, und womit ich leben und rechnen kann. Bei einer Transplantation weiß ich nicht, was rauskommt, und da gibt es dann kein Zurück mehr.

Ich esse alles, ich kann eingeschränkt reisen, mir eine Feriendialyse organisieren, bin an der Maschine selbst sehr zufrieden, kann meine Hörbücherlesen, lerne was Interessantes dazu wie neulich beim Besuch des Dialysemuseums und bei dem Vortrag über Jacob Henle. Wären die Intervalle dazwischen nicht so elend, würde ich sowieso gleich lieber an der Dialyse bleiben.

Auch sind mir zuviele Mißerfolge passiert, und ich bin es Leid, immer nur zwischen Hoffnung und Enttäuschung zu pendeln. ich habe einfach grade die Nase voll von noch mehr Enttäuschungen. Der Arzt meint, ich solle auf der Liste bleiben, ich könne ja, wenn ich mich mental nicht bereit fühlte, immer noch ablehnen, so oft ich wolle. Aber da gehört eine Menge dazu, dauernd ein Transplantat abzulehnen. Das wäre so, als klopft das Glück dreimal an Deine Tür, und Du schickst es weg. Es ist einfach ein Roulette-Spiel.

Ich werde mal warten, was die Nase macht. Wenn ich DA sehe, daß auch MIR mal was gelingen kann, daß auch MIR mal eine Maßnahme hilft, und daß sich auch bei MIR mal Schmerzen und Mühen lohnen, dann werde ich es mir nochmal mit der TX überlegen. Aber wenn das nicht klappt, dann habe ich keine Lust mehr, und dann bleibe ich lieber den Rest meines Lebens an der Dialyse, auch wenn diese einen auslaugt, und sich dadurch das Leben sicher verkürzt. Sonst muß ich ja noch länger in diesem Jammertal zubringen, und das habe ich nur so lange vor wie nötig.

Von Nasen OPs die Nase voll!

Nun bin ich wieder da von meiner Nasen-OP. Es ging rasant schnell. Am 9. Juli wurde ich um 9:30 operiert und wachte ganz belämmert wieder aus der Narkose auf. Die Schmerzen hielten sich sehr in Grenzen, aber dafür hatte ich vom Tubus entsetzliche Halsschmerzen.

Schon am Nachmittag war ich wieder fit und hatte Hunger auf Zwieback und "genoß" den kulinarisch angerichteten Kamillentee aus der Schnabeltasse.

Am Freitag verkündete der Arzt, ich könne am Samstag nach Hause. Ich hatte ja die Dialyse im benachbarten Krankenhaus gebucht, was ich ja wieder als separate Abrechnung bei der Kasse durchgesetzt hatte, damit das Krankenhaus, wo ich die OP hatte, keinen Teil seines Budgets, den es für mich erhaltenhatte, wieder an die Dialyse abgeben mußte. Daher packte ich am Samstagmorgen meine Sachen, nahm alles mit zur Dialyse und ließ mich dann abends wieder vom Taxi abholen und direkt nach Hause fahren.

Am Montag kam bereits die Schiene runter. Ich sagte noch zum Arzt, bei mir heilt alles so langsam, lassen wir es lieber drauf. Aber er meinte, das könne man bereits abmachen. Als ich hintastete, war ich angenehm überrascht, die Nase war schlank, und ich konnte eine echte Nasenspitze ertasten. Der Taxifahrer, der mich abholte, lobte das Ergebnis. Aber ohje, nach einem halben Tag schwoll alles wieder auf die vorherige Größe an. Auch die Narbe, die das eine Nasenloch schief und zu lang und eingezogen erscheinen ließ, und die wir eigentlich weggemacht hatten, war wieder da (tri tra tralala!) Komischerweise hatte ich genau das vorher geträumt. Ich ging also früher als terminiert zum Arzt und reklamierte die Schwellung. Zuvor war ich zweimal bei meinem alten Haus-HNO-Arzt, da mein HNO-Operateur auf Hochzeitstag war. Dieser riet mir zu einer Cortisonbehandlung. Das schlug ich dann dem HNO-Operateur vor, als ich ihn wieder in seiner Praxis antraf. Er gab mir nochmals eine Schiene und meinte, wenn es nichtbesser wird, dann spritzt er mir Cortison in die Nase. Die Schiene juckte diabolisch fies und ging natürlich früher ab als geplant, und ich stand wieder früher als ausgemacht auf der Matte. Er wollte zunächst kein Cortison spritzen, da ermeinte, die Schiene habe ja nicht lange genug drauf gesessen. Ich konterte aber, daß es egal ist, ob sie nun Montag oder Mittwoch abgekommen wäre, die Nase wäre auch am Mittwoch noch nicht abgeschwollen gewesen, also könnten wir nun auch gleich Cortison spritzen. Er tat dies auch und zwar in beide Seiten der Nase. Es tat nur an einer Seite etwas weh, aber es war durchaus erträglich. Der Leidensdruck macht einen hart im Nehmen. Nun meinte er, wir könnten das mit dem Cortison in zwei Wochen nochmals wiederholen, aber dann "seien wir am Ende mit unserem Latein", dann müsse ich mich damit abfinden, und es gäbe einen von Tausenden, bei dem das Wasser aus dem Gewebe nicht mehr weggeht. Ich fragte auch noch meine Ärzte an der Dialyse, ob die Ödemneigung damit zusammenhängt, und ob man durch stärkeren Wasserentzug an der Dialyse etwas daran ändern könne. Sie verneinten, und auf meine Frage, ob es ein Fehler war, mit der Nasen-OP NICHT bis nach der Transplantation zu warten, meinte der Arzt, es hätte in beiden Fällen, sowohl transplantiert als auch als Dialysepatient zu Komplikationen kommen können, ich bräuchte mir also kein schlechtes Gewissen zu machen. Wenigstens muß ich mir nichts vorwerfen.

Ich schluckte schon beim letzten Mal Traumel, ein homöopathisches Mittel, welches aber von einer schulmedizinischen Pharmafirma hergestellt wird, und wo eigentlich gar kein Wirkstoff mehr nachweisbar ist. Es hilft aber dennoch, obwohl ich sonst an solchen Humbug nicht glaube. Auf Anraten meiner Putzfrau, die bei einer Fußschwellung damit gute Erfahrungen gemacht hat, kaufte ich noch Arnica-Globuli, die ich jetzt auch noch dazu nehme, man weiß ja nie, ob vielleichtdoch was an dem Zauber dran ist, man muß alles probieren. Es gibt wie schon oft gesagt, Dinge zwischen Himmel und Erde...

Nun habe ich übers Internet die Nummer von Professor Mang, DEM plastischen und ästhetischen Chirurgen schlechthin, gefunden und dort für den 18. September einen Termin vereinbart. Er ist zu dieser Zeit in München und "hält Hof" in einer Zahnarztpraxis in der Maximiliansstraße, mitten in der Stadt. Den werde ich für 100 Euro Beratungsgebühr nochmals konsultieren, ob er vielleicht noch eine Idee hat. Aber dann ist Schluß.

Fazit: Wenn die Nase dick bestimmt und gedacht ist, kannn man machen, was man will, sie wird immer wieder dick werden. Wenn man etwas abschneidet, werht sie sich und trotz und wider aller physikalischen Gesetze wird sie immer an schwellen. Eine Frau, die sich mit Physiognomik, einem Randgebiet der Esoterik auskennt, hat mir plausibel erklärt, daß es einfach zu meiner Persönlichkeit gehört, und daß die Nase daher nicht zu "verstecken" ist. Als ich meinem HNO sagte, daß es wohl Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man sich nicht erklären kann, meinte er, da ist durchaus was dran.

Jedenfalls ist es wieder mal die "Verhexung", die es einfach nicht will, daß es besser wird. Und wenn die nicht will, daß ich das kriege, dann kriege ich es einfach nicht, da kann ich machen, was ich will. Das war jetzt aufso vielen Gebietenschon so: Arbeit, Hund, Shunt, Nase usw., es ist einfach so vorbestimmt, und ich kann nichts anderes tun als mich abzufinden. Schade, daß mir der Herr Gott oder welche Machtauch immer da oben oder da unten so wenig Mitspracherecht über mein Lebenläßt!

Brief an meinen fast Führhund

Meine liebe kleine Fenja,

leider kann ich nun doch nicht Dein Frauchen sein, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte. Nun sende ich Dir die Sachen, die ich noch für Deine Rückkehr aufgehoben hatte: die Dentasticks, den großen Kauknochen und noch ein neues Knuddeltier, diesmal ohne Quietsch, damit Du und Dein neues Rudel keinen Schaden bekommst, streng nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Für Dein neues Frauchen habe ich die Tasse mit dem Pudelkopf eingepackt. Ich wollte sie nicht mehr haben, denn sie würde mich laufend an Dich erinnern.

Mein liebes Fenerl, meine Feni, ich wünsche Dir, dass Du es gut hast bei Deinem neuen Frauchen, und dass Du Deine Aufgabe immer gut machst. Liebes süßes Fenilein, alles Gute für Dein weiteres Hundeleben wünscht Dir Dein


zweitbestes Frauchen

Führhund nun aufgegeben

Nun ist die Sache Führhund definitiv ad acta gelegt. Ich hatte mich ja an die Kasse gewandt, ob sie mir nochmals Verlängerung der Einarbeitung gewähren. Es hieß, daß ich WEDER Mobtraining noch eine weitere Verlängerung der Einarbeitung bekommen sollte. Die Schule meinte, das habe ich nun davon, daß ich so vorgeprescht bin. Angeblich hätte ich noch 13 Tage dazu gekriegt, wenn ich nicht selbständig angefragt hätte sondern wie abgesprochen erst mal nichts gemacht hätte. Aber das wußte ich ja nicht. Jedenfalls würde es nun so ausgehen, daß ich bei einer schriftlichen Beantragung in jedem Fall eine Ablehnung erhalten würde, wie mir auch die Frau bei der Kasse es bereits garantierthat. Ihre Frage lautete: Wenn Sie solche Schwierigkeiten haben, daß sie diese zusätzlichen Probleme haben, können Sie dann überhaupt einen Hund führen? Meine Antwort lautete, daß ich ihr vor fünf Minuten erklärt habe, daß ich zu allem länger brauche, und wenn ich an alles so herangegangen wäre, wie sie es grade macht, ich immer noch daheim bei den Eltern sitzen würde. Sie ließ nicht mit sich verhandeln und meinte, wir könnten es ja nochmal probieren. Der Mann von der Schule meinte, daß die Kasse ihm erklärt habe, daß sie in jedem Falle erst mal ablehnen würde, wenn mein schriftlicher Antrag kommt. Dann muß ich in Widerspruch gehen, dann kommt die nächste Ablehnung, und erst nach drei Monaten ist das Ganze rechtsmittelfähig, also man kann dann vors Sozialgericht gehen. Die Schule meinte, Fenja sei krank geworden, als sie wieder von mir weg mußte, da es für den Hund ein mords Streß gewesen ist. Ich solle nicht auf dem Rücken des Hundes meine Ziele verfolgen und auf Biegen und Brechen den Fight mit der Kasse durchführen. Da ja die Einarbeitung alles andere als einfach war, könnte sich dieses Trauerspiel wiederholen. Dann müßte Fenja drei Monate in der Hundeschule bleiben, dann würde sie wieder zu mir kommen, und dann würde sie eventuell, wenn es wieder nicht klappt, wieder zurück müssen, und dann würde sie wieder krank. Irgendwann ist sie dann nicht mehr vermittelbar. Daher habe ich mich dafürentschieden, ganz aufzuhören, um des Hundes Willen. Auch ich stelle fest, daß es mir persönlich zu schwierig ist. Aber da ich mir die Chance auf einen Hund nicht komplett verbauen will, muß ich den Abbruch so begründen, daß die Kasse mir nicht für alle Zeiten einen Hund verwehrt. Ich muß es also so formulieren, daß es im Moment nicht geht, daß es aber vielleicht zu einem besseren und günstigeren Zeitpunkt durchaus möglich ist. Zum Beispiel ist es wegen der aktuellen Verkehrssituation, wo alles gesperrt ist, zu schwierig. Und außerdem möchte ich mehr Einarbeitungszeit wegen meiner zusätzlicheln Probleme. Die Schule meint, daß ich so etwas nicht schreiben darf, denn da kriege ich auf keinen Fall mehr Einarbeitung und eventuell gar keinen Hund. Er selbst will aber meinen Gesundheitszustand und dessen Verschlechterung als Begründung anführen, was ich wiederum nicht so geschickt finde, denn der verbessert sich womöglich nicht mehr. Nun müssen wir uns eben die beste Lösung überlegen. Allmählich denke ich, das Beste wäre, die Hoffnung auf einen Hund und die Hoffnung auf Irgendwann einfachgänzlich fahren zu lassen.

Freitag, 3. Juli 2009

PC-Fiasko

Wie ich hier ja unlängst veröffentlicht habe, bot ich einen PC in eier Kleinanzeige zum Kuf an, den ich für 50 Euro loswerden wollte. Der PC ging gut, aber ich hatte ein Schnäppchen angeboten bekommen, was dann leider gar kein Schnäppchen war, da ich so viel dran richten lassen mußte, bis es lief, daß es so teuer war wie ein normaler PC. Aber nun hatte ich ja den neuen, der alte stand nur herum. Endlich fand sich ein Käufer, der ihn für 50 Euro nehmen wollte. Vorher waren das immer nur solche Leute, die ihn nur für 20-30 Euro nehmen wollten. Der Mann kam mit seiner Freundin, ich fand die beiden sehr nett. Ich war froh, daß ich das Ding los war, das ja auch im Wege herumstand.

Zur "Strafe" ist dann gleich mein Walkman kaputt gegangen, der vierte in drei Jahren Dialysezeit. Ich höre doch an der Dialyse sehr viel, und da gehen die Dinge schnell kaputt. So mußte ich das schöne Geld gleich wieder ausgeben.

Ein paar Tage, nachdem ich den PC verkümmelthatte, rief der Käufer an, daß der PC nichtginge. Ich hatte schon Bammel, daß der Teufel es will, und das Ding nicht mehr geht, obwohl ich ja vorher noch die Festplatte geleert hatte, und da war ja noch alles in Ordnung. Das hatte ich auch in die Mail geschrieben.

Ich dchte mir, nicht, daß die Typen bloß ihr Geld wieder wollen, und vorher haben sie den PC ausgeschlachtet, mir machen sie dann am Ende weiß, daß der nicht geht, ich zahle das Geld zurück, verschrotte den PC, und die sind kostenlos an ein paar gute Einzelteile gekommen.

Ich schrieb eine Mail an meinen PC-Doc, erklärte ihm die Sache und schrieb eine cc an den Käufer. Der PC-Doc schrieb an mich und an ihn zurück, daß er den PC vielleicht falsch transportierthat, daß er mal gucken soll, ob sich Kabel geklöst haben, und daß ein Pc um 50 Euro eben auch kaputt gehen kann, und daß er ihn ja hätte vorher testen können. Ich hoffe, daß das ausreicht. Am Ende werde ich noch verklagt, da ich in der Mail explizit geschrieben habe, daß der PC geht. Das fehlt noch, wenn ich etwas anfange, muß es ja schiefgehen!

Nasen-OP auf ein Neues

Am 9. Juli werde ich nochmals an der Nase operiert. Mein Freund war dasl etzte Mal beim HNO dabei, als ich reklamierthabe. Da ging das ganz einfach, daß der Arzt meinte, er würde es kostenlos nochmal machen, da es ja weder sein noch mein Fehler war, und da es "mein Schaden nicht sein solle", wie der Arzt meinte. Wenn mein Freund dabei ist, dann geht so etwas immer einfach, in seiner ANwesenheit geben alle immer sofort nach,w eil er soviel Ruhe ausstrahlt. Er hat gar nichts gesagt, aber er war halt mein Zeuge.

Ich habe Angst, daß es wieder scheitert, da nichts mehr klappt. Außerdem bin ich wegen dem Hund und allem, was schiefgeht, so frustriert, daß ich mirw ünsche, aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen. Aber das hat man ja Gott sei Dank nicht in der Hand.

Sache "Hund" geplatzt

Da ich mich bei der Einarbeitung so dumm angestellt habe, bis hin dazu, daß ich Fenja eine Türe auf den Fuß geschoben habe, haben wir pausiert. Ich habe erst einmal ein Mobtraining selbstfinanziert. Wir verblieben mit der Schule so, daß Fenja offiziell frei gegeben wird, daß sie aber, falls sie nach dem Mobtraining noch "zu haben" ist, dann nach weiteren Einarbeitungsstunden an mich geht. Wir wollten uns bezüglich der Beantragung on Mobi- und Einarbeitungsstunden absprechen, damit die Schule und ich dasselbe zur Kasse sagen.

Als ich wegen meiner Nasen-OP bei der Kasse war, habe ich mir gedacht, ich frage gleich mal nach, wie wir beim Antrag auf zusätzliche Einarbeitungsstunden vorgehen sollen. Ich bot der Kasse ein ärztliches Attest an, da ich ja bald wegen meiner Netzhaut zum Doktor müßte. Die Kasse meinte, die Schule solle halt mal einen Kostenvoranschlag vorlegen, was zusätzliche Einarbeitungsstunden kosten. Aber man zweifele daran, daß ich noch mehr Stunden kriege, aber man wolle mal nachsehen, ob es im Budget noch drin sei. Da die Schule günstig ist, dachte ich, das müsse locker drin sein.

Die Schule war stinksauer über meinen Vorstoß, ws ich gar nicht verstanden habe. So habe ich sie gebeten, halt mal mit der Kasse zu telefonieren und zu sehen, ob es geht. Dann kam gar nichts mehr. Als ich dann also nochmal nachharkte, was denn jetzt rausgekommen sei bei dem Gespräch mit der Kasse, bekam ich eine Mail vonder Schule, in der es lapidar hieß: Die Kasse zahlt weder weitere Mobistunden noch weitere Einarbeitungsstunden. Die Kasse hat den Vertrag mit der Schule gelöst, und der Hund kann anderweitig weiter gegeben werden. Das haben Sie nun von Ihrem Vorstoß.

Ich habe von der Kasse nichts Schriftliches darüber erhalten, und ich habe keinerlei Rechtsmittelbehelf in Hinblick auf einen Widerspruch. Bisher habe ich auf Aufforderung per Mail und per Telefon, mireinen schriftlichen Bescheid zu schicken, noch nichts erhalten. Mal sehen, was dann kommt.

Allerdings ist nicht klar, ob die Zusage für die Kostenübernahme eines Blindenhundes nun an die Schule gebunden ist, oder ob diese unabhängig von der Schule nch besteht Denn die Kasse kann nicht so einfach eine Zusage für ein Hilfsmittel, die sie einmal gegeben hat, wieder annullieren. Daher müssen wir nochmal kämpfen.

Ich habe vom Blindenbund nun eine weitere Adresse für eine Hundeschuleerhalten, die angeblich besonders einfühlsam mit schwierigen Fällen umgeht. Mal sehen, ob das möglich ist.

Die Schule wsar aber nach meinem Eindruck nicht bös drum, daß der Vertrag gelöst wurde, denn sie hat nicht dagegen protestiert und auch mich nicht dazu aufgefordert. Es war ja schwierig genug mit mir, und da waren die sicher auch erleichtert, was sie sich da aufgehalst haben, so beenden zu können.

Schade, daßich schon wieder versagt habe.

Ich hoffe, daß es noch nicht aller Tage abend ist. Der Hund war noch das letzte Vorhaben, das ich imLeben hatte. Und wenn das platzt, habe ich keinerlei Ziele mehr. Mit speziellen Hilfen für schwerstmehrfachbehinderte Menschen müßte es doch möglich sein, auch mir diesen Wunsch zu erfüllen.